"Ja , aber…" zum SwissFEL-Projekt des PSI

"Ja , aber…" zum SwissFEL-Projekt des PSI

Die EVP unterstützt grundsätzlich die Standortwahl des SwissFEL-Projekts des PSI und die damit verbundenen Anpassungen des Richtplans. Sie sieht aber in der von der Anlage produzierten Abwärme sowie im Rückbau problematische Bereiche.

Der vom Paul Scherrer Institut (PSI) geplante Freie-Elektronen-Laser "SwissFEL" stellt aufgrund seiner grossen Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen und Erschütterungen hohe Anforderungen an den Baustandort. Diese beiden Rahmenanforderungen sind nebst der Anbindung an das PSI und der Möglichkeit der Kühlung mit temperaturkonstantem Grundwasser die wesentlichen Punkte, welche für die Standortwahl ausschlaggebend sind. Das PSI untersuchte für die Realisierung dieses Projekts verschiedene Standorte. Der offenbar einzige Standort, der den hohen Anforderungen gerecht wird, liegt im Waldgebiet "Unterwald" in Würenlingen. Die EVP akzeptiert deshalb, dass für diese temporäre Forschungsanlage ausserordentliche Ausnahmen gemacht werden. Das Bauen im Würenlinger Wald und zusätzlich in dessen Grundwasserschutzareal ist äusserst aussergewöhnlich, wie es die Anlage an sich auch ist. Die EVP stellt sich trotzdem nicht gegen das Forschungsprojekt, sieht aber zwei problematische Bereiche:

Die Aare verkraftet Abwärme in Extremsituationen nicht

Die Anlage erzeugt eine enorme Abwärme, welche so gross ist, dass das erwärmte Kühlwasser nicht mehr direkt ins Grundwasser zurückgeführt werden kann und deshalb in die Aare abgeleitet werden muss. Bei normaler bis hoher Wasserführung des Flusses dürfte dies kein Problem darstellen. In einem Dürre- und Hitzesommer käme es aber durch die Kombination mit der Flusskühlung der Kernkraftwerke Beznau, welche sich in sehr kurzer Distanz zur geplanten SwissFEL-Anlage befinden, unweigerlich zu einer untolerierbaren Erwärmung des Flusswassers. Im Aareabschnitt PSI-Beznau braucht es deshalb nach Auffassung der EVP eine permanente Überwachung der Aarewassertemperatur sowie Abmachungen zwischen dem PSI und den Kernkraftwerken Beznau zur Drosselung oder Abschaltung der einen oder anderen Anlage.

Rückbau muss geregelt sein

 

Die geplante SwissFEL-Anlage wird voraussichtlich nach einer Betriebsdauer von ca. 20 Jahren ausser Betrieb genommen. Entsprechende Hinweise über den Rückbau fehlen aber in den Vernehmlassungsunterlagen gänzlich. Nach Ansicht der EVP muss der Rückbau bei der Erteilung der Bewilligungen bereits geregelt werden. Es darf zu keinerlei zurückgelassenen Bauwerken kommen.